Taschengeld für Kinder
- Andreas Grabner
- 12. März
- 4 Min. Lesezeit
– Wie viel, wie oft und warum es so wichtig ist

Taschengeld ist eine der ersten Erfahrungen, die Kinder mit Geld machen. Es hilft ihnen, den Wert von Geld zu verstehen, den Umgang mit einem festen Budget zu lernen und Entscheidungen zu treffen. Doch wie viel Taschengeld ist sinnvoll? Ab wann sollte man es einführen? Und wie kann ich meinem Kind helfen, gute Entscheidungen damit zu treffen?
Ich habe mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt, denn ich möchte, dass mein Kind spielerisch lernt, mit Geld umzugehen.
Dabei habe ich einen kreativen Ansatz entwickelt, um das Sparen greifbarer zu machen – eine Spar-Tafel mit Schieberegler, die meinem Kind hilft, seine Fortschritte sichtbar zu machen.
Warum ist Taschengeld wichtig?
Kinder, die früh lernen, mit Geld umzugehen, haben es später oft leichter, wenn es um Budgetplanung und finanzielle Entscheidungen geht. Dabei geht es nicht nur ums Sparen, sondern auch darum, eigene Fehler zu machen und daraus zu lernen.
Taschengeld bringt viele Vorteile:
Kinder lernen den Wert von Geld kennen – Geld ist nicht unendlich verfügbar und muss eingeteilt werden.
Sparen wird geübt – Wer wartet, kann sich größere Wünsche erfüllen.
Fehlentscheidungen sind erlaubt – Einmal alles für Süßigkeiten ausgegeben? Beim nächsten Mal überlegt sich das Kind vielleicht, ob es sich lohnt.
Eigenverantwortung wird gestärkt – Kinder entscheiden selbst, wofür sie ihr Geld ausgeben.
Damit mein Kind nicht nur „Geld bekommt“, sondern es wirklich versteht, habe ich mir überlegt, wie ich es dabei unterstützen kann.
Wie viel Taschengeld ist sinnvoll?
Die Höhe des Taschengelds sollte sich am Alter des Kindes orientieren. Jüngere Kinder brauchen nur kleine Beträge, während ältere Kinder größere Summen benötigen, um größere Anschaffungen zu planen.
Empfohlene Taschengeldhöhe nach Alter:
Alter | Taschengeldhöhe | Auszahlungsrhythmus |
4-5 Jahre | 1 – 2 € pro Woche | Wöchentlich |
6-7 Jahre | 2 – 3 € pro Woche | Wöchentlich |
8-9 Jahre | 3 – 5 € pro Woche | Wöchentlich |
10-11 Jahre | 10 – 15 € pro Monat | Monatlich |
12-13 Jahre | 20 – 25 € pro Monat | Monatlich |
14-15 Jahre | 30 – 50 € pro Monat | Monatlich |
16-17 Jahre | 50 – 70 € pro Monat | Monatlich |
💡 Warum ändere ich den Rhythmus mit steigendem Alter?
Jüngere Kinder profitieren von einer wöchentlichen Auszahlung, da ein Monat für sie sehr lang ist.
Ab ca. 10 Jahren ist eine monatliche Auszahlung sinnvoll, um größere Budgets zu verwalten.
Wie kann ich mein Kind beim Umgang mit Taschengeld unterstützen?
Ich möchte, dass mein Kind sein Geld nicht einfach nur ausgibt, sondern dass es bewusst Entscheidungen trifft.
Meine wichtigsten Regeln für den Umgang mit Taschengeld:
✔ Fester Taschengeld-Tag: Ich gebe das Geld immer am gleichen Wochentag, damit eine feste Routine entsteht.
✔ Freie Entscheidung lassen: Mein Kind darf selbst entscheiden, wie es sein Geld nutzt, auch wenn ich nicht mit jeder Wahl einverstanden bin.
✔ Reflexion statt Kontrolle: Falls alles sofort ausgegeben wird, frage ich nach: „Bist du zufrieden mit deiner Entscheidung?“
✔ Sparziele setzen: Ich unterstütze mein Kind dabei, sich ein Ziel zu setzen, für das es sparen möchte.
✔ Kein zusätzliches Geld geben, wenn das Taschengeld aufgebraucht ist: So lernt mein Kind, mit seinem Budget auszukommen.
Um den Sparprozess für mein Kind greifbarer zu machen, habe ich eine Spar-Tafel mit Schieberegler entwickelt.

Mein kreativer Ansatz: Die Spar-Tafel mit Schieberegler
Ich habe mir überlegt, wie mein Kind seinen Fortschritt sichtbar machen kann – und so entstand die Idee der Spar-Tafel mit Schieberegler.
So funktioniert meine Spar-Tafel:
Eine Leiste in 2€-Schritten zeigt den Fortschritt an.
Ein Schieberegler (z. B. eine Dino-Figur oder ein anderes Motiv) wandert mit jeder Auszahlung weiter nach oben. Es geht auch ein Stück Schnur mit einer Markierung zum schieben.
Austauschbare Sparziele: Ich gebe meinem Kind Bilder von möglichen Sparzielen oder wir zeichnen gemeinsam Wünsche auf. So kann es jederzeit selbst bestimmen, worauf es spart.
Jede Woche kann es entscheiden, ob es sein Ziel beibehält oder für etwas anderes sparen möchte.
Warum ich diese Methode für sinnvoll halte:
Mein Kind sieht seinen Fortschritt: Das Geld „wächst“ sichtbar mit jeder Woche.
Sparen wird zum Spiel: Der Schieber bewegt sich immer weiter nach oben.
Ziele bleiben flexibel: Falls sich der Wunsch ändert, kann einfach ein neues Ziel gesetzt werden.
Eigenständigkeit wird gefördert: Mein Kind kann selbst überlegen, ob es eine kleinere Belohnung schneller oder eine größere später bekommt.
Diese Methode hilft mir, meinem Kind beizubringen, finanzielle Entscheidungen besser zu durchdenken, ohne dass ich ständig eingreifen muss.
Ab wann sollte mein Kind größere finanzielle Entscheidungen treffen?
Mit steigendem Alter möchte ich, dass mein Kind auch größere finanzielle Entscheidungen treffen kann. Deshalb überlege ich mir, welche Ausgabenbereiche es selbst übernehmen soll.
Grundschulalter (6-10 Jahre)
Erste kleine eigene Entscheidungen (Süßigkeiten, Sammelkarten, kleine Spielsachen).
Einführung von Sparzielen für größere Wünsche.
Mittelstufe (11-14 Jahre)
Größere Sparziele (z. B. Kopfhörer, Bücher, Kinobesuche).
Taschengeld für kleine Freizeitaktivitäten (z. B. Schwimmbad, kleine Geschenke für Freunde).
Jugendliche (15-17 Jahre)
Monatliches Budget für Kleidung oder Freizeitaktivitäten.
Erste Erfahrungen mit eigenem Bankkonto oder Prepaid-Karten.
Ich finde es wichtig, dass mein Kind frühzeitig lernt, selbstständig zu entscheiden, wofür es sein Geld ausgibt.
Deshalb gebe ich ihm immer wieder neue Verantwortungsbereiche, die es mit seinem Taschengeld selbst verwalten darf. Taschengeld für Kinder
Fazit: Taschengeld als Vorbereitung auf den Umgang mit Geld im Erwachsenenalter
Für mich ist Taschengeld eine einfache, aber effektive Möglichkeit, meinem Kind beizubringen, mit Geld umzugehen. Ich möchte, dass es selbst entscheidet – auch wenn es bedeutet, dass es gelegentlich Fehlentscheidungen trifft.
Mit kreativen Ansätzen wie der Spar-Tafel mit Schieberegler wird der Prozess spielerisch und visuell greifbar. Mein Kind lernt dadurch, dass Sparen sich lohnt und dass man mit Geld klug umgehen kann.
Ob Pokémon-Karten oder ein Schleich-Dino – mein Kind kann jetzt selbst entscheiden, worauf es spart. Und wenn es mal sein Ziel ändert, bleibt die Tafel trotzdem eine wertvolle Hilfe.
Denn das Wichtigste am Taschengeld ist nicht das Geld selbst, sondern das Lernen, das damit verbunden ist. 😊💰
Commentaires