Elternzeit: Warum wir uns bewusst Zeit zu zweit nehmen
- Andreas Grabner
- 16. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
– und wie sich das anfühlt

Unser Sohn verabschiedet sich strahlend zu seiner Übernachtungsparty bei Freunden. Und wir? Wir stehen da, lächeln uns an – ein ganzer Tag nur für uns.
Wir haben diesen Tag geplant, weil wir wissen, dass wir uns als Paar bewusst Zeit nehmen müssen.
Aber seien wir ehrlich: Romantik auf Knopfdruck funktioniert nicht.
Man kann eine tolle Location wählen, eine Überraschung planen – aber ob man dann wirklich in der perfekten „Jetzt wird’s romantisch“-Stimmung ist? Das hängt von so vielen Faktoren ab. Manchmal ist man müde, manchmal kreisen die Gedanken um den Alltag, manchmal fühlt es sich einfach nicht so magisch an, wie man es sich vorgestellt hat.
Aber: Wir geben nicht auf.
Ich schreibe diesen Beitrag, weil mir aufgefallen ist, dass dieses Thema oft totgeschwiegen oder nicht bewusst wahrgenommen wird. Jeder weiß, dass sich das Leben mit Kind verändert – aber über die Beziehung selbst wird kaum gesprochen.
Wie geht man damit um, wenn der Fokus sich verschiebt? Wie bleibt man auch als Paar verbunden?
Ich weiß, dass jede Familie anders ist und dass es nicht die eine richtige Formel gibt. Aber vielleicht bringt unsere Erfahrung den einen oder anderen auf eine Idee, sich wieder mal bewusst Zeit zu zweit zu nehmen.
Zwischen zwei Welten – und wir mittendrin
Unser Alltag ist geprägt von Routinen: Aufstehen, Frühstück machen, Kita-Tasche packen, arbeiten, kochen, spielen, aufräumen. Unser Leben mit Kind ist wunderschön – aber es ist auch durchgetaktet.
Und dann gibt es diese Momente wie heute: Wir stehen plötzlich in Wien, ohne Plan, ohne Zeitdruck.Die Stadt gehört uns, und doch fühlt es sich ungewohnt an.
Einerseits genießen wir es, wieder einmal nur als Paar unterwegs zu sein. Andererseits fehlt uns unser Kleiner irgendwie doch. Es ist ein seltsames Gefühl – fast so, als würden zwei Versionen unseres Lebens kollidieren. Das Leben als Eltern und das Leben davor.
Beides ist wunderschön. Und wir möchten nichts davon missen.
Warum Elternzeit für uns so wichtig ist
Eltern zu sein verändert vieles – auch die Beziehung. Irgendwann merkt man, dass Gespräche oft nur noch um organisatorische Dinge kreisen: Wer holt heute ab? Hast du den Elternbrief gelesen? Brauchen wir noch Windeln?
Aber eine Beziehung braucht mehr als das. Sie braucht:
✔ Gemeinsame Erlebnisse – Dinge, die nichts mit dem Familienalltag zu tun haben.
✔ Gespräche ohne Ablenkung – Über Wünsche, Träume, Zukunftspläne.
✔ Momente, in denen wir uns neu kennenlernen – Abseits von Elternpflichten.
Wir wissen, dass wir nicht jeden Monat eine Reise machen oder ein riesiges Event planen können. Aber wir haben uns vorgenommen, mindestens einmal im Monat eine feste Elternzeit einzuplanen. Mal ist es ein gemeinsames Frühstück, mal ein Spaziergang – und manchmal eben ein richtiger Tagesausflug.
Unser letzter Elternzeit-Tag: Wien mit neuen Augen sehen
Dieses Mal haben wir Wien besucht. Nicht, weil wir dort wohnen – sondern weil wir unsere eigene Hauptstadt mal aus einer neuen Perspektive erleben wollten.
Wir haben eine Hop-on-Hop-off-Tour gemacht, Sehenswürdigkeiten besucht, die wir sonst nur im Vorbeigehen gesehen haben, und uns einfach treiben lassen.
Und dann, nach Stunden voller Eindrücke, meldete sich der Hunger – und wir landeten im l’autentico 1070.
Hier haben wir eine echte, neapolitanische Pizza gegessen – eine dieser Pizzen, bei denen man merkt, dass sie mit Liebe und Perfektion gemacht wurden. Gutes Essen, entspannte Atmosphäre – genau das, was wir für diesen Moment gebraucht haben.
Romantik kann man nicht erzwingen – aber man kann ihr Raum geben
Es gibt diesen Mythos, dass ein „Date Night“-Termin automatisch für Schmetterlinge im Bauch sorgen muss. Aber so funktioniert das nicht.
💡 Manchmal fühlt es sich wie früher an – manchmal nicht.
💡 Manchmal führen wir tiefgründige Gespräche
💡 Manchmal ist es unvergesslich – manchmal einfach nur nett.
Und das ist okay. Denn der Punkt ist nicht, dass jeder Moment magisch sein muss. Der Punkt ist, dass wir uns immer wieder Zeit nehmen, um ein Paar zu bleiben.
Wir haben uns irgendwann bewusst entschieden:
Wir geben nicht auf.
Fazit: Eltern sein – aber auch ein Paar bleiben
Unser Sohn hatte die Zeit seines Lebens bei seiner Übernachtungsparty. Und wir? Wir hatten einen wunderschönen Tag in Wien.
War es perfekt romantisch? Nicht immer. Aber es war echt.
Denn am Ende wollen wir nicht nur tolle Eltern sein – sondern auch füreinander da bleiben.
Und das braucht manchmal nur eins: Ein bisschen Zeit zu zweit.
✨ Wie schafft ihr es, euch als Paar nicht aus den Augen zu verlieren? Habt ihr feste Rituale oder spontane Momente? Schreibt es in die Kommentare! 😊
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